Gefahren der Hypnose, Hypnose-Gefahren
Wie bei allem, was unprofessionell
bearbeitet wird, können auch bei der Hypnose die
verschiedensten Gefahren auftreten. Die Hypnose kann
sehr tief greifende Wirkungen haben. So ist es möglich,
dass sowohl körperliche als auch psychische Probleme
durch die Hypnose ausgelöst werden können.
Körperliche Schäden treten meist bei Showhypnosen
oder Hypnosen mit besonderen Effekten als Folge von
Unachtsamkeit oder risikoreichen Darbietungen auf.
Eine der bekanntesten risikoreichen
Darbietungen, bei denen Verletzungen schon
vorprogrammiert sind, ist die kataleptische
Brücke. Verletzungen treten manchmal auch auf,
wenn der Hypnotiseur sehr heiße Gegenstände
suggeriert, auf die man sich setzen soll oder die man
in der Hand hält. Es können so durchaus Brandblasen
als Folge auftreten.
Ein weiteres, häufiges Problem sind auch Stürze.
Wenn dem Probanden
suggeriert wird, dass er "schlafen" soll und
dabei nicht ausreichend auf ihn geachtet wird, kann es
zu unkontrollierten Stürzen mit schlimmen
Verletzungen kommen. Das kann nicht nur bei
Showhypnosen, sondern natürlich auch bei ganz
normalen Hypnosesitzungen geschehen, wenn der Proband
dabei nicht sicher sitzt oder liegt.
Viele Hypnotiseure zeigen zu
Demonstrationszwecken die Schmerzunempfindlichkeit der
Probanden, indem sie bewusst kleine Verletzungen beifügen,
z. B. Durchstechen der Haut oder ähnliche
Experimente. Solche Aktionen sind in jedem Falle
abzulehnen, da es sich hierbei um Körperverletzung
handelt.
Manchmal wird einem Probanden etwas
zum Essen gegeben oder auch nur eine Speise
suggeriert. Wenn nicht bekannt ist, ob diese Person
darauf allergisch reagiert, kann dies fatale Folgen
haben.
Gefährlich ist es auch, dem Probanden den Genuss von
alkoholischen Getränke oder Drogen zu suggerieren. Es
kann eine bestehende bereits bewältigte Sucht wieder
zurückbringen, es kann aber auch bei Drogen zu einer
Abhängigkeit führen.
Auch das Anpusten, um einen Probanden
zu wecken oder wieder in Trance
zu bringen, wie es in der Showhypnose gerne angewandt
wird, ist abgesehen von den hygienischen Aspekten,
eine potenzielle Gefahr zur Übertragung jeglicher
ansteckender Erkrankungen, die der Hypnotiseur (u. U.
auch unwissend) in sich trägt. In harmloseren Fällen
sind dies nur einfache Erkältungserkrankungen, in härteren
Fällen z. B. Lungenentzündung und Tuberkulose.
Ein oft zu wenig beachtetes Problem
ist der Kreislauf. Wenn nicht bekannt ist, ob der
Blutdruck stabil und hoch genug ist, wird oft viel zu
spät bemerkt, dass der Blutkreislauf viel zu tief
sinkt. Es kann dadurch zum Kreislaufkollaps und zu
Bewusstlosigkeit kommen.
Der Hypnotiseur sollte außerdem in
jedem Falle vor jeder Hypnose erfragen, ob
irgendwelche körperlichen Gebrechen oder Hemmnisse
eine besondere Rücksichtnahme bedürfen. Es ist sonst
eine Überanstrengung oder eine Schädigung all zu
leicht möglich. (Beispiel: Der Hypnotiseur muss auf
eine schwangere Frau völlig anders reagieren als auf
eine körperlich fitte und sportliche Person)
Psychische Gefahren entstehen durch
alle Arten von Suggestionen,
die dazu beitragen, Ängste hervorzurufen. Die Gefahr
vom Trauma entsteht häufig bei Rückführungen, in
denen ein Proband die Geschehnisse miterlebt. Auch das
Versetzen in eine bestimmte Zeit kann einen Probanden
in eine Zeit bringen, die er in seiner Erinnerung
unterdrückt hat, weil er dementsprechend schlimme
Erlebnisse in dieser Zeit hatte. Auch dies kann zu den
schlimmsten Traumata führen.
Bei Rückführungen ist also besonders darauf zu
achten, dass der Proband nichts körperlich miterlebt,
da sonst alle Schäden physischer und psychischer Art
wieder erneut auftreten können.
Mitunter werden Personen auch ganz
unbewusst in eine Szene versetzt, die zu einer
panischen Reaktion führen.
Beispiel: in einer Traumreise lässt der Hypnotiseur
die Person durch einen wunderschönen See schwimmen.
Die Person kann zwar schwimmen, hat aber starke Ängste
im Wasser zu sein, wo sie nicht mehr stehen kann, ein
leider sehr häufiger Umstand. Die Reaktion kann sich
jeder selber ausmalen.
Selbst Situationen wie das Zusehen an einem Feuerwerk
kann verschiedenste Ängste auslösen.
Das Fahren in einem Lift macht bei vielen
Beklemmungen, die Ängste vor kleinen geschlossenen Räumen
haben.
Manche wiederum drehen durch, wenn sie inmitten einer
Menschenmenge eingezwängt sind.
Wiederum andere können und wollen niemals alleine
sein.
Es ist also sehr wichtig, in einem Vorgespräch die
geplanten Suggestionen durch gezielte Fragen
durchzusprechen, damit es während der Hypnose nicht
zu solchen "unangenehmen" Erlebnissen für
den Probanden kommt.
Eine oft nicht beachtete Gefahr ist
das unbeabsichtigte Hypnotisieren zufällig anwesender
Personen. Wenn eine Person hypnotisiert wird und dabei
noch andere Personen anwesend sind, so können diese
durchaus auf alle Suggestionen reagieren. Wenn dies
der Hypnotiseur nicht beachtet, wird die Person
deshalb nicht richtig eingeführt, bekommt
Suggestionen mit, die nicht für sie bestimmt sind und
wird zu guter Letzt auch nicht wieder richtig aus der
Hypnose rausgeführt.
Suggestionen, die speziell an eine Person gerichtet
sind, können bei einer anderen Person zu völlig
unerwarteten Wirkungen führen. Durch das nicht
richtige Herausführen aus der Hypnose, können
Suggestionen auch weiter wirken, obwohl sie aufgelöst
werden sollten. Stellen Sie sich vor, eine Person
bekommt mit, bei einem bestimmten Wort müde zu
werden, dies vielleicht unabhängig von Sprecher und
Ort. Nun stellen Sie sich wieder vor, dass diese
Person eben dieses Wort in irgend einem Lied aus dem
Autoradio hört, während sie im Stadtverkehr oder auf
der Autobahn zügig dahinfährt...
Jedoch nicht immer geht die Gefahr nur
vom Hypnotiseur aus.
Leider neigen auch Probanden dazu, eventuelle
Hemmnisse wie Anfallskrankheiten (z. B. Asthma oder
Epilepsie), zu niedriger Blutdruck oder gar Herzschwächen
trotz Nachfragen nicht zu sagen, weil sie die Hypnose
unbedingt erleben möchten. Dies kann natürlich zu
den schlimmsten Ergebnissen führen.
Bei normalen Hypnosen zur Lebenshilfe, wo der
Hypnotiseur nur auf eine Person fixiert ist, kann
praktisch fast jeder hypnotisiert werden. Es ist einem
erfahrenen Hypnotiseur durchaus möglich, eine Person
mit schwachem Blutdruck oder Anfallskrankheiten oder
gar mit einer Herzschwäche gefahrlos in Trance zu
bringen, sofern er über den physischen und
psychischen Zustand des Probanden Bescheid weiß,
damit er sich darauf einstellen und seine Suggestionen
dementsprechend anpassen kann.
Es ist also nicht nur unsinnig, sondern u. U. auch gefährlich,
dem Hypnotiseur solches zu verheimlichen.
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