Mit Hypnose an meine Ängste

[_miri_]

Hallo,

schön dieses Forum hier gefunden zu haben.

Kurz zu mir: seit 12 Jahren Angststörung, Panikattacken, Verlustängste, Hypochondrie, Agoraphobie. Mal schlechte Zeiten, mal bessere Zeiten. Im Sommer spitzte sich alles aufgrund privater Umstände sehr zu, weshalb ich im Nov 14 meine erste Stunde Hypnotherapie hatte. Halbe Stunde Vorgespräch danach 30 Minuten Trance mit Suggestionen wie "ich werde 100 Jahre alt, ich bin kerngesund" usw. Nach der Trance kurze Rückfrage "gehts gut?" und dann wurde ich entlassen und bewerkstelligte irgendwie meine 1-stündige Heimfahrt. Bei der 2. Sitzung 2 Wochen später gleiches Prozedere. Bei der dritten Sitzung Mitte Dezmber nur Gespräch, weil ich nur noch heulte. In den 5 Wochen hat sich meine Problematik so verschlimmert, dass ich kaum noch arbeiten oder einkaufen gehen kann. Alleine schon zuhause fällt es mir morgens schwer aufzustehen weil ja heute der Tag sein könnte, andem ich umfallen (und sterben) könnte.
So tief unten wie jetzt war ich noch nie, werde morgen auch zum Neuro ne Einweisung holen gehen, weil ich hier mit 2 Kids alleine lebe und funktionieren muss.

Natürlich zweifel ich dadurch die ganze Hypno-Sache etwas an, aber der Psychologe sagt, ich sei wohl hyperreagibel.

Ist das ein normaler Verlauf?

Danke fürs Einschätzen und liebe Grüße

[Flesh]

Hallo _miri_

Tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht.

Ich bin kein Psychologe und vielleicht nicht versiert Dir auf Deine Fragen sinnvolle Antworten zu geben. Allerdings wundert es mich - und das wollte ich Dir mit auf den Weg geben - dass bei Dir mittels solch direkter Suggestionen verfahren wird und nicht eher mit indirekten, sanften, modernen Methoden. Natürlich ist es möglich, dass bei Deiner Therapie beides ineinander fliesst....nur kann ich mir das kaum vorstellen, bei nur 30min "Trance-Sitzung". Auch das Vorgespräch halte ich in Anbetracht Deiner Ausgangslage für sehr kurz...

Ich möchte nicht falsch verstanden werden, dass ich hier eine Methode oder einen Kollegen schlecht mache. Ich möchte nur anmerken, dass sich mir diese Vorgehensweise bei Deiner Ausgangslage nicht erschliesst. Und deshalb war es eine gute Entscheidung, Dich hier zu melden. Die versierteren Therapeuten, Elmar & Co, können Dir sicherlich Hilfestellung geben. Hoffen wir, dass meine Bedenken völlig unbegründet sind.

Dir alles gute und gute Besserung

Flesh

[_miri_]

Hallo Flesh,

vielen Dank für deine schnelle Antwort und ehrliche Einschätzung!

Bezüglich der von dir angesprochenen "harten" Suggestion hatte ich auch schon das Gespräch mit ihm (dachte an Erstverschlimmerung) indem er mir sagte dass bei mir wohl eine Hyperreagibilität bestünde, weshalb er wohl nen Gang zurückschalten müsse.

Er wendet eine multimoduale Kurzeittherapie an, soviel kann ich zu seinem Verfahren sagen.

Wenn hier noch jemand vom Fach antwortet würde ich mich freuen zu erfahren, ob meine Reaktion angemessen ist und ob ich diese Form der Therapie durchziehen soll.

Vielen Dank nochmal,

[_miri_]

Kann mir niemand weiterhelfen?

[Selbsthypnose-Markus]

Also eine "Erstverschlimmerung" gibt es nur bei Homöopathie, wenn überhaupt. Eine normale Psychotherapie mit Hypnose umfaßt immer auch sehr viel Gesprächsanteil. Mach das, was dir gut tut!

[Miraculus]

Hallo miri,

wie viel Anteil der Hypnotherapeut an der Verschlechterung hat, lässt sich natürlich schwer sagen - Du hattest ja auch davor eine Verschlechterung erlebt, und es könnte sein, dass Du sie auch ohne Therapie erlebt hast. Das weiß ich nicht. Aber die Methode, die Du beschreibst, kommt mir auch seltsam vor. Es scheint, als hätte man hier versucht, doch etwas komplexe Probleme mit einfachen Suggestionen "wegzumachen" bzw. zu "neutralisieren". Noch dazu mit Suggestionen, die nicht sonderlich glaubwürdig wirken, und die einen sehr übertriebenen Eindruck machen.

Hypnotherapie ist grundsätzlich effektiv, aber sie sollte auch einigermaßen gut gemacht sein; und bei Deinem Problem wäre sicherlich ein behutsames, an Dich angepasstes vorgehen wichtig. Es ist natürlich immer problematisch, jemandem aus der Ferne anhand weniger Informationen einen Rat darüber zu geben, ob er eine Therapie fortsetzen soll oder nicht; aber wenn Du selbst nach mehreren Sitzungen nicht das Gefühl hast, dass Dir das gut tut, würde ich an einen Therapeutenwechsel denken. Und in diesem Fall sollte der Therapeut wohl doch auch ein gewisses psychologischeres Verständnis besitzen.

[Svens]

Ich würde an deiner Stelle mal eine suggestionsfreie Hypnose probieren und wirklich an der Ursache der Probleme arbeiten.

Infos findest du hier:
https://www.neuzeitliche-hypnose.de/

[Hypnopeter]

Du solltest dich an Fachpersonal dafür wenden aber sicherlich ist das ein guter Ansatzpunkt. Ich wünsche dir viel Erfolg.